Belgisches Gesundheitsinstitut fordert sicheren Drogenkonsum auf Festivals
Das belgische Gesundheitsinstitut Sciensano fordert eine Politik des sicheren Drogenkonsums auf Festivals statt sie zu verbieten, wie die Zeitungen der Gruppe Mediahuis am Montag berichteten. Auf dem Tomorrowland-Festival gab es in diesem Jahr zwei Todesfälle, wobei in beiden Fällen Drogen zunächst nicht ausgeschlossen werden konnten.
In den letzten elf Jahren sind sechs Menschen auf dem Festival Tomorrowland gestorben. Vier dieser Todesfälle wurden mit Drogenkonsum in Verbindung gebracht. Die Organisatoren des Festivals erklärten daraufhin, dass sie eine Politik der Kontrolle und Sicherheit verfolgen. Sciensano fordert seinerseits mehr Prävention und Aufklärung, nicht nur im Rahmen des Festivals, sondern in der Gesellschaft im Allgemeinen.
Internationale Studien bestätigen, dass Schadensbegrenzung funktioniert, erklärt Sciensano. Dazu gehört, dass die Festivalbesucher die Möglichkeit haben, ihre Drogen überprüfen zu lassen, und dass ihnen eine Plattform zur Verfügung steht, um über den Drogenkonsum zu sprechen.
"Wenn wir das Drogenproblem in den Griff bekommen wollen, müssen wir das Stigma, das es umgibt, verringern oder sogar beseitigen.“
"Viele Konsumenten wissen oft nicht, was sie kaufen, und das kann gefährlich werden. Die Warnung vor bestimmten schädlichen Drogen, die auf einem Festival im Umlauf sind, durch dynamische Schilder kann auch eine präventive Wirkung haben", ist Margot Balcaen vom belgischen Drogenfrühwarnsystem von Sciensano überzeugt.
Eine solche Politik erfordert zusätzliche Ressourcen, so Balcaen weiter. "Aber wenn wir das Drogenproblem in den Griff bekommen wollen, müssen wir das Stigma, das es umgibt, verringern oder sogar beseitigen".
#FlandersNewsService | @BELGA PHOTO HATIM KAGHAT