Biowissenschaften in Belgien: Flandern ist Biotechnologie-Hotspot dank staatlicher Investitionen

Obwohl Flandern im Hinblick auf Größe und Bevölkerung nur ein kleiner Punkt auf der Weltkarte ist, profitiert die Region im Bereich der Biotechnologie von ihrem hervorragenden Ruf. Fast zehn Prozent der Industrie sind mit der Bioökonomie verbunden, die fünf Prozent der Arbeitsplätze stellt.

Der flämische Biotech-Sektor ist international stark aufgestellt, mit vielen Pionieren und dem Flämischen Institut für Biotechnologie (FIB) als Forschungsinstitut von Weltruf. Das Institut, das sich auf bahnbrechende, strategische Grundlagenforschung in den Biowissenschaften konzentriert, wurde 1995 gegründet. Seitdem arbeitet es eng mit den fünf Universitäten in Flandern zusammen: mit der Universität Gent, der Katholischen Universität Löwen, der Universität Antwerpen, der Freien Universität Brüssel und der Universität Hasselt.

Wissenschaftler des Flämischen Instituts für Biotechnologie untersuchen die molekularen Mechanismen, die die Funktion des menschlichen Körpers, von Pflanzen und von Mikroorganismen bestimmen. Die Forschung führt zu innovativen Erkenntnissen über normale und abnormale Lebensprozesse, die dann zur Entwicklung neuer Therapien, Diagnostika, landwirtschaftlicher Anwendungen und Technologien genutzt werden können.

Finanzielle Unterstützung

In den vergangenen 25 Jahren konnte das Flämische Institut für Biotechnologie auf die kontinuierliche finanzielle Unterstützung der flämischen Regierung zählen, was dazu geführt hat, dass es heute als ein führendes Forschungszentrum für Biowissenschaften und Biotechnologie anerkannt ist und einen ausgezeichneten Ruf im Bereich des Technologietransfers genießt.

Außerdem befindet sich in Flandern seit Jahren das größte Forschungs- und Entwicklungszentrum

für Pflanzenbiotechnologie. Bayer, BASF und Syngenta gelten als Beispiele für große Unternehmen, die in der Region tätig sind. Flandern hat auch im Bereich der industriellen Biotechnologie, die moderne Biotechnologie für die industrielle Produktion und Verarbeitung von Chemikalien, Materialien und Energie einsetzt, viel zu bieten. Ein gutes Beispiel dafür ist die Bio Base Europe-Pilotanlage, die unter anderem biobasierte Prozesse entwickelt und optimiert, wobei verschiedene Technologien zum Einsatz kommen - von der Fermentation und Biokatalyse bis hin zur grünen Chemie und der vor- und nachgelagerten Verarbeitung.

Spitze in Europa

In etwas mehr als einem Vierteljahrhundert sind flämische Biotech-Unternehmen an die Spitze Europas aufgestiegen. Eine Mischung aus wissenschaftlichem Talent und Unternehmergeist brachte das Ganze mit Unterstützung der Regierung in Schwung. Das Flämische Institut für Biotechnologie ist nicht das einzige Beispiel für die Förderung des Biotech-Sektors durch die flämische Regierung. Der Biotech Fonds Vlaanderen hat in den vergangenen Jahrzehnten ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Weiterentwicklung des Biotech-Sektors in Flandern gespielt.

In Flandern sind Unternehmen wie Ablynx (Nanokörpertechnologie), Actogenix (biologische Arzneimittel), Biotalys (biologische Pestizide), Complix (Cell Penetrating Alphabody-Technologie), Cropdesign (Pflanzenphänotypisierungstechnologie), Devgen (Nahrungsmittelpflanzen), Galapagos (niedermolekulare Arzneimittel), Innogenetics (Gesundheitsfürsorge) und Movetis (Magen-Darm-Erkrankungen) ansässig. Das sind Konzerne, die dank der Investitionen des ehemaligen Biotech Fonds Vlaanderen den Sektor gestärkt haben. Über den Fonds, der 1994 von der flämischen Regierung zur Förderung der Biotechnologie eingerichtet wurde, konnten die Unternehmen mit einer staatlichen Unterstützung von rund 90 Millionen Euro rechnen. Im Jahr 2015 ging der Biotech Fonds Vlaanderen in der Participatiemaatschappij Vlaanderen NV auf. Es handelt sich um eine von der flämischen Regierung gegründete unabhängige Investmentgesellschaft. Seitdem ist der Sektor weiter gewachsen und hat bewiesen, dass Flandern sich in einer zukunftsorientierten und hochtechnologischen Nische behaupten kann.

(AHU)

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©BELGA PHOTO VIRGINIE LEFOUR

 

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