Eine Publikumsfrage zeigt: Flanderns Museen wissen, wie man Besucher zufrieden stellt
Mit einer durchschnittlichen Zufriedenheitsbewertung von 8,4 von zehn Punkten schneiden die flämischen Museen bei ihren Besuchern gut ab. Dies geht aus einer umfassenden Zufriedenheitsumfrage unter etwa zehntausend Personen hervor. Der Internationale Museumsrat (ICOM) Belgien-Flandern, die Universität Antwerpen und das Studienbüro LMR haben die öffentliche Umfrage durchgeführt, um ein genaueres Bild der Museumsbesucher zu erhalten.
Mit der Studie wollten die Forscher das Verhalten der Museumsbesucher und die Auswirkungen eines Museumsbesuchs nach der Corona- und Energiekrise ermitteln. Fünfzig teilnehmende Museen bekommen so eine gute Vorstellung vom Profil und den Beweggründen ihrer Besucher.
"Auffallend an den Ergebnissen ist, dass die Motive für Museumsbesuche sehr unterschiedlich sind", sagt Professor Annick Schramme (UAntwerpen). "Fast die Hälfte der Museumsbesucher gibt an, wegen einer bestimmten Ausstellung zu kommen, während ein Drittel der Befragten das Museum selbst sehen will. Oft ist es eine Kombination aus beidem."
Häufige Museumsbesucher gehen vor allem in ein Museum, um sich zu informieren oder die Werke bestimmter Künstler zu bewundern. Für Gelegenheitsbesucher hingegen sind soziale Beweggründe wichtiger.
Sozialer Aspekt
Schramme fand auch heraus, dass junge Menschen eher in ein Museum gehen, wenn sie zufällig in der Nähe sind, was bei älteren Besuchern eher nicht der Fall ist. Auch der soziale Aspekt ist für die Altersgruppe unter 44 Jahren wichtiger. Den Befragten zufolge ist das Museum der Zukunft noch mehr ein Ort der Begegnung.
"Es sollte ein Ort sein, an dem jeder willkommen ist, um Kunst und Kultur zu entdecken und zu feiern", so Nog Schramme. "Im Museum der Zukunft gibt es eine große Vielfalt an Kunst und Kultur, einschließlich interaktiver Aktivitäten für Erwachsene und Kinder, und eine Kombination aus analogen und digitalen Technologien."
Auch der Einfluss von Museen auf das psychosoziale Wohlbefinden der Besucher wurde gemessen. Die Studie zeigt, dass Museen als sichere Häfen angesehen werden, die helfen, kritisch oder mit offenem Horizont zu denken.
Online-Sammlungen
Schließlich befasste sich die Studie mit Online-Museumsbesuchen und anderen digitalen Anwendungen. Siebzig Prozent der Befragten hatten zuvor noch nie ein Museum auf digitalem Wege besucht. Diejenigen, die sich die Sammlung online angeschaut oder einen virtuellen Rundgang gemacht haben, haben das betreffende Museum jedoch in der Regel zuvor schon besucht.
"Es gibt nur sehr wenige regelmäßige Online-Museumsbesucher", stellt Schramme fest. "Das hängt aber stark mit dem Angebot zusammen, das stark wächst und auch an Qualität gewinnen kann. Im Moment scheint die Rolle eines digitalen Museumsangebots vor allem eine Ergänzung zum physischen Museumsbesuch zu sein", so der Professor abschließend.
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