Einstein-Teleskop könnte flämische Wirtschaft und Innovation ankurbeln, so eine Studie
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Das Einstein-Teleskop könnte zu einem Produktivitätszuwachs von bis zu 1,5 Milliarden Euro beitragen und rund 925 Vollzeitarbeitsplätze in Flandern schaffen, so das Ergebnis einer neuen Studie der Beratungsfirma Ortelius. Die Studie, die vom flämischen Ministerpräsidenten Matthias Diependaele und POM Limburg in Auftrag gegeben wurde, unterstreicht das Potenzial des Projekts, die Region als innovatives Zentrum zu positionieren.
Das unterirdische Einstein-Teleskop soll das modernste Gravitationswellenobservatorium Europas werden. Es würde bahnbrechende Erforschungen des Universums ermöglichen. Belgien, die Niederlande und Deutschland erwägen gemeinsam die Grenzregion in der Nähe des Dreiländerecks als möglichen Standort.
Flandern hat bereits 200 Millionen Euro für das Projekt bereitgestellt.
Seltene Gelegenheit
In der Studie wird das Teleskop als eine seltene Gelegenheit beschrieben, die technologische Innovation und wirtschaftliches Wachstum vorantreiben könnte.Das Teleskop könnte zu einem Produktivitätswachstum von bis zu 1,5 Milliarden Euro beitragen und etwa 925 Arbeitsplätze schaffen.
Darüber hinaus könnte die Bildung eines Hightech-Clusters rund um den Standort die Zahl der MINT-Absolventen erhöhen und die Zahl der Doktoranden in den Bereichen Wissenschaft und Technik innerhalb eines Jahrzehnts um 1,2 Prozent steigern.
Diependaele sieht in dem Projekt die Chance, ein „Silicon Valley in der Grenzregion“ zu schaffen, das eine innovationsgetriebene Wirtschaft für die nächsten 50 Jahre fördern könnte. Der Ministerpräsident betonte, dass das Teleskop eine Priorität in Flanderns Plan für Produktivität und Wirtschaftswachstum sein wird. Desweiteren unterstrich er die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Universitäten, Unternehmen und politischen Entscheidungsträgern, um die Wirkung des Projekts zu maximieren.
Risiken
Die Studie warnt jedoch auch vor potenziellen finanziellen und logistischen Risiken, darunter Budgetüberschreitungen und die Notwendigkeit einer engen Koordination zwischen lokalen, regionalen und nationalen Behörden.
Die Gesamtkosten des Teleskops werden auf 2,3 Milliarden Euro geschätzt. Der Bau wird voraussichtlich neun Jahre dauern, gefolgt von 50 Jahren Betrieb.
Flandern steht im Wettbewerb mit Italien (Sardinien) und Deutschland (Sachsen), die ebenfalls Interesse am Standort des Teleskops bekundet haben.Eine endgültige Entscheidung über den Standort wird für das Jahr 2026 erwartet.
#FlandersNewsService | © PHOTO Marco Kraan/NIKHEF