Einzigartige mittelalterliche Wandmalereien dank Lichtprojektion in Schloss Laarne wieder sichtbar
Im Schloss Laarne in Ostflandern sind mittelalterliche Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert mit Hilfe digitaler Techniken wieder zum Leben erweckt worden. Ein Illustrator hat diese Wandmalereien nachgebildet, die nun auf das Gewölbe der Kapelle projiziert werden.
Besucher von Schloss Laarne können eine digitale Rekonstruktion dieser Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert erleben. „Sie sind aufgrund ihres Alters und ihrer Größe einzigartig“, sagt Matthias Francken von Herita, der Organisation, die das Schloss verwaltet. Die Wandmalereien, die eine biblische Geschichte darstellen, wurden im 17. Jahrhundert mit Kalk überzogen und später unter Ledertapeten versteckt. Erst 1963 wurden sie wiederentdeckt, wobei viele Teile fehlten.
„Nirgendwo sonst in Flandern hat sich eine Kapelle in einem Bergfried erhalten, vor allem eine von dieser Größe und mit Seccos“, erklärt Francken. „Wandmalereien in Schlössern, Stadtpalästen und Privatkapellen waren üblich, aber aufgrund ihres privaten Charakters selten erhalten.“
Vier biblische Szenen werden durch eine digitale Projektion zum Leben erweckt, dank einer Zusammenarbeit zwischen Herita, Tourismus Flandern und der Provinz Ostflandern. Der Kunsthistoriker und Illustrator Joris Snaet hat die fehlenden Teile der vier biblischen Geschichten nachgestellt, die nun an die Decke und die Wände der Kapelle projiziert werden.
Die Besucher können die Projektion per Knopfdruck starten, begleitet von der Geschichte des Ritters Gerard van Massemen, der seine Kapelle stolz beschreibt. „Der Bau dieser Kapelle war ein besonders prestigeträchtiges Projekt“, so Francken. „Der Graf von Flandern war der Meinung, dass der Herr von Laarne über das Ziel hinausschoss, denn seine Kapelle übertraf sogar die des französischen Königs, was wirklich beispiellos war!“
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