Fast acht von zehn verstorbenen Flamen werden eingeäschert
78 Prozent der verstorbenen Flamen wurden 2023 eingeäschert, berichtet der flämische öffentlich-rechtliche Rundfunk VRT. In der Region Brüssel-Hauptstadt ist der Anteil der Feuerbestattungen zwischen 2011 und 2021 deutlich zurückgegangen.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr mehr als 75.000 Belgier eingeäschert, wie eine Analyse der Zahlen des Vereinigten Netzwerks der öffentlichen Krematorien (VNOC) und der interkommunalen Organisation Neomansio zeigt. 50.000 der eingeäscherten Personen kamen aus Flandern, mehr als 20.000 aus der Wallonie und knapp 5.000 aus der Region Brüssel-Hauptstadt.
Nach Angaben des VNOC und von Neomansio hatten sich belgienweit 68 % der Verstorbenen für eine Feuerbestattung entschieden.
Es gibt jedoch deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Regionen. In Flandern hatten sich 78 % der Verstorbenen für eine Feuerbestattung entschieden. In Wallonien und in der Region Brüssel-Hauptstadt war dies bei 54 % bzw. 56 % der Verstorbenen der Fall. Die Zahlen des VNOC zeigen, dass der Anteil der Feuerbestattungen in den drei Regionen im vergangenen Jahr gestiegen ist.
Rückgang in Brüssel
Die VRT stellte jedoch fest, dass speziell in der Region Brüssel-Hauptstadt der Anteil der Feuerbestattungen zwischen 2011 und 2021 deutlich zurückgegangen ist. Für diese Entwicklung gibt es zwei Erklärungen.
„Einerseits sind in den letzten Jahren mehrere Krematorien in der Umgebung von Brüssel hinzugekommen. Brüsseler, die ein Krematorium außerhalb ihrer Region wählen, werden in den Zahlen für Flandern oder Wallonien erfasst“, erklärte Tom Wustenberghs, Präsident des VNOC, gegenüber VRT. „Eine weitere wichtige Erklärung ist die große muslimische Gemeinschaft in Brüssel. Nach den religiösen Regeln des Islam ist es nicht erlaubt, Verstorbene einzuäschern“.
In der Wallonie spielt auch die Unterscheidung zwischen Stadt und Land eine Rolle. „In dicht besiedelten Gebieten ist der Anteil der Feuerbestattungen höher. In ländlichen Gegenden denken die Menschen traditioneller über Bestattungen nach.“
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