Flandern führt obligatorischen Sprachtest für Neuankömmlinge ein
Neuankömmlinge in Flandern müssen ab dem 1. September einen obligatorischen standardisierten Sprachtest ablegen. Die flämische Regierung treibt die Reform trotz Kritik aus dem Bildungssektor und einer Ermahnung durch das Verfassungsgericht voran.
Teilnehmer an Integrationskursen besuchen Niederländischkurse an 113 Standorten in Flandern. Bislang hatten die Zentren, die diese Kurse anbieten, ihre eigenen Schulungen und Sprachtests. Ab September müssen alle Nicht-Muttersprachler aber einen standardisierten Test ablegen, dessen Ergebnisse rechtliche Konsequenzen haben können. Unter anderem hat er Auswirkungen auf den Anspruch auf eine Sozialwohnung.
Der Test ist auf Kritik gestoßen, mehrere Organisationen hatten das Vorhaben vor dem Verfassungsgericht angefochten. Sie beanstandeten, dass Personen, die freiwillig an einem Integrationskurs teilnehmen, die Anmeldegebühr von 180 Euro erlassen oder ermäßigt werden kann, während dies für Personen, die zur Teilnahme am Kurs verpflichtet sind, nicht möglich ist. Das Gericht entschied, dass alle Kursteilnehmer Anspruch auf die gleiche ermäßigte Anmeldegebühr haben sollten.
Auch die Volkshochschulen klagten vor dem Verfassungsgericht gegen den Test, da er gegen das Recht auf freie Bildung verstoße, hatten jedoch keinen Erfolg. Der flämische Bildungsminister Ben Weyts (N-VA) hielt an dem Plan fest, allerdings mit der Änderung, dass allen Studierenden nunmehr dieselbe Befreiung von der Einschreibegebühr gewährt wird.Mehrere Bildungspartner haben in den Medien ebenfalls Alarm geschlagen, weil der Sprachtest noch nicht ganz ausgereift sei.
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