Flandern stellt Industrieplan mit Schwerpunkt Kernenergie vor

Wenige Wochen, nachdem europäische Industrieführer in Antwerpen den „Clean Industrial Deal“ ins Leben gerufen haben, hat der flämische Ministerpräsident Matthias Diependaele am Standort des Silikonherstellers Soudal in Turnhout den „Flämischen Industrieplan“ vorgestellt. Der Plan konzentriert sich auf Kernenergie, die Reduzierung von CO2-Emissionen, Innovation und Talente.

„Mit diesem neuen Industrieplan reagiert die flämische Regierung auf die sich schnell verändernde wirtschaftliche und geopolitische Realität“, sagte Diependaele. „Wir arbeiten mit den Industrieverbänden zusammen, um der Industrie Raum zu geben, um Geschäfte zu machen und zu produzieren. Dies ist nicht nur für unseren Wohlstand wichtig, sondern auch für die strategische Unabhängigkeit Flanderns.“

„Bis Ende dieses Jahres werden wir konkrete Möglichkeiten für den Bau von kleinen modularen Kernreaktoren festlegen.“

Der Flämische Industrieplan geht von einigen „vorrangigen Aktionsbereichen“ aus, die in Dutzende von konkreten Maßnahmen umgesetzt werden sollen. Da die Energiekosten in der Regel das größte Problem für die Industrie darstellen, legt die flämische Regierung den Schwerpunkt auf die Kernenergie.

„Bis Ende dieses Jahres werden wir konkrete Möglichkeiten für den Bau von kleinen modularen Kernreaktoren ermitteln“, erläuterte Diependaele. „Das Potenzial dieser innovativen Reaktoren ist extrem hoch. Ich werde daher die Beteiligungsgesellschaft Flandern unverzüglich damit beauftragen zu ermitteln, wie wir uns finanziell an der Kernenergie beteiligen können.“

Kleine modulare Reaktoren oder SMR gelten als einfacher und billiger in der Entwicklung, hinterlassen weniger nukleare Abfälle und sind sicherer und flexibler an- und abzuschalten als die derzeitige Generation von Kernreaktoren. Trotz des weltweiten Enthusiasmus wurde jedoch bisher in der westlichen Welt noch kein einziger SMR gebaut. Laut der Wirtschaftszeitung De Tijd gibt es auch in Flandern noch viele Hindernisse und Fragen, z. B. in Bezug auf Genehmigungen und Standorte.

Wissensplattform

Flandern will auch das Wissen der strategischen Forschungszentren (imec, VITO, Flanders Make, VIB) auf einer „industriellen Wissensplattform“ zusammenfassen. Die Regierung verspricht außerdem, energieintensive Unternehmen mit maßgeschneiderter Beratung bei der Dekarbonisierung zu unterstützen, unter anderem durch öffentlich-private Finanzierung im Bereich „Kohlenstoffabscheidung, -nutzung und -speicherung“ (CCUS).

Die flämische Regierung will auch einen stabilen Rahmen für die Lizenzvergabe schaffen sowie die MINT-Ausbildung und das duale Lernen stärker in den Vordergrund stellen. Die Industrieverbände sollen bei letzterem helfen, indem sie vor Ort intensiver zusammenarbeiten, um Arbeitssuchende zu aktivieren. Schließlich will die flämische Regierung die derzeitige Abfallgesetzgebung überprüfen, um die Abhängigkeit von ausländischen Rohstoffen zu verringern.

 

#FlandersNewsService | © BELGA PHOTO ERIC LALMAND

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