Flandern will ausländische Übernahmen im Amateurfußball eindämmen
Wie im Profifußball fallen auch im belgischen Amateurfußball immer mehr Vereine in die Hände ausländischer Investoren. Der flämische Sportminister Ben Weyts (N-VA) hat deshalb einen Plan ausgearbeitet, der verhindern soll, dass der flämische Amateurfußball zu einer "Farmliga" wird, schrieb die Tageszeitung „De Morgen“ am Freitag.
Zunächst war Weyts von ausländischen Investitionen in flämische Amateurvereine nicht beeindruckt – bis die Saudis den Fußballclub Diest kauften, "um in das Trainingszentrum zu investieren". Der Minister hat deshalb einen dreiteiligen Plan ausgearbeitet, um zu verhindern, dass der flämische Amateurfußball zu einer "Farmliga" wird, wie er es nennt, zu einem billigen Vehikel in einem großen Karussell von Spielern und Ressourcen.
"Viele Mannschaften haben ein negatives Eigenkapital"
Zunächst müssen die Vereine finanziell gesünder werden. "Die neun flämischen Vereine auf höchster Amateurebene schleppen weisen zusammen einen Verlust von 3,7 Millionen Euro auf", erläutert Weyts. "Viele Mannschaften haben auch ein negatives Eigenkapital. Das macht es verlockender, ein Investitionsangebot anzunehmen".
Unterstützung bei Investitionsakten
Darüber hinaus will der Minister den Vereinen bei der Prüfung von Investitionsakten helfen. "Der Königliche Belgische Fußballverband und die Amateurabteilung Voetbal Vlaanderen verfügen über das nötige Wissen und die Erfahrung, um diese Art von Fragen zu klären", so der Minister.
Außerdem liegt dem Europäischen Gerichtshof ein Vorschlag vor, in dem geprüft werden soll, ob die Vereine verpflichtet werden können, eine Mindestanzahl von im Verein ausgebildeten Spielern aufzustellen. Dies würde die interne Jugendarbeit fördern.Um zu verhindern, dass der flämische Amateurfußball zu sehr in ausländische Hände gerät, schlagen mehrere Parteien außerdem vor, diesen Bereich des Sports lokal zu verankern. Konkrete Änderungen stehen noch aus, aber der politische Konsens ist bemerkenswert hoch.
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