Forscher testen "revolutionäre" unterirdische Wasserstoffspeicherung in Flandern
Der belgische Netzbetreiber Fluxys erforscht zusammen mit der Universität Gent und anderen Partnern die unterirdische Speicherung von Wasserstoff in Loenhout, Flandern. Ziel des Projekts mit der Bezeichnung "BE-HyStore" ist es, das bestehende belgische Erdgasnetz auf Wasserstoff umzustellen.
Die verschiedenen Partner, darunter auch das französische Unternehmen Geostock, führen seit drei Jahren umfangreiche Vorstudien zur unterirdischen Speicherung von Wasserstoff in Loenhout durch. Diese Studien müssen nun validiert werden. Bislang scheint es keine größeren biologischen oder geologischen Hindernisse zu geben, auch wenn die endgültigen Ergebnisse erst im nächsten Jahr vorliegen werden.
Die Partner sprechen von einer "Revolution" in der Art der Energiespeicherung. "Das Pilotprojekt ist eine Weltneuheit auf dem Gebiet der Wasserstoffeinspeisung in einen Grundwasserspeicher", sagt Pascal Baylocq, CEO von Geostock. Konkret soll die Machbarkeit der Speicherung von Wasserstoff in einem porösen Gestein in einer Tiefe von einem Kilometer getestet werden.
30 Millionen Elektroautos
Die einzigartige geologische Struktur des Standorts Loenhout ist laut Konsortium ideal für die Speicherung gasförmiger Moleküle. Die potenzielle Speicherkapazität beträgt 2,4 Terawattstunden, was dem Bedarf von dreißig Millionen Elektroautos entspricht.
Die Forschung wird vom Energy Transition Fund unterstützt und fügt sich in die Wasserstoffstrategie Belgiens ein. Energieministerin Tinne Van der Straeten argumentiert, dass die industrielle Nachfrage nach Wasserstoff enorm steigen wird. "Wasserstoff ist für eine grüne Schwerindustrie unerlässlich. Er ermöglicht es uns, zu Spitzenzeiten zu kalibrieren und bei Bedarf anzupassen."
Wasserstoff-Pipeline
In Zukunft will Fluxys den importierten Wasserstoff in der Provinz Antwerpen speichern und deshalb 2025 eine Wasserstoffpipeline zwischen den Häfen von Gent und Antwerpen verlegen.
"Langfristig wollen wir weltweit Regionen mit viel Sonne und Wind verbinden", sagt Fluxys-CEO Pascal De Buck. "Der Wasserstoff könnte aus Afrika, dem Nahen Osten oder Südamerika kommen. Unser Ziel ist es, 30 Millionen Tonnen pro Jahr zu transportieren."
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