Niederländische Provinzen wollen Einspruch gegen Ineos-Projekt in Antwerpen zurückziehen

Die niederländischen Provinzen Nordbrabant und Zeeland haben sich bereit erklärt, ihren Einspruch gegen die Genehmigung für das Ethancracker-Projekt von Ineos im Hafen von Antwerpen auszusetzen. Diese vorläufige Vereinbarung mit Flandern soll die Spannungen abbauen und den Weg für weitere Verhandlungen ebnen. Dort soll der Widerstand der niederländischen Provinzen vollständig beendet werden.

Anfang September legten Nordbrabant und Zeeland Einspruch gegen die jüngste Genehmigung für Ineos ein. Das britische Chemieunternehmen will vier Milliarden Euro in den Bau einer Ethankrackanlage im Hafen von Antwerpen investieren. Dies könnte jedoch zu einer übermäßigen Stickstoffablagerung in dem sensiblen Naturschutzgebiet Brabantse Wal führen, das an die flämisch-niederländische Region grenzt, argumentierten die beiden Provinzen.

Der niederländische Widerstand löste heftige Kritik von flämischen Beamten aus, darunter die ehemalige Antwerpener Hafenstadträtin Annick De Ridder, die den Aufruf als „reinen Akt der Aggression“ bezeichnete. Nach einem kürzlichen Treffen in Middelburg, bei dem Ministerpräsident Diependaele betonte, dass das Projekt nach den neuesten Studien die Stickstoffbelastung in der Region nicht verschlimmern wird, versicherten die niederländischen Provinzen der flämischen Regierung jedoch, dass sie keine Aussetzung der Genehmigung anstreben würden.

Die vorläufige Einigung ist ein Durchbruch nach Jahren angespannter Beziehungen. Sie hebt den unmittelbaren rechtlichen Druck auf und ermöglicht einen weiteren Dialog zwischen den Provinzen und Flandern, um die seit langem bestehenden Meinungsverschiedenheiten über die Stickstoffwerte, die gemeinsame Naturgebiete beeinträchtigen, zu lösen.

Weitere Verhandlungen zwischen den niederländischen Provinzen und Flandern zielen darauf ab, rechtliche Schritte vollständig zu beenden und die Zusammenarbeit in grenzüberschreitenden Umweltfragen zu verstärken.

 

#FlandersNewsService | © BELGA PHOTO JONAS ROOSENS

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