Prozess gegen Serienmörder Stephaan Du Lion beginnt in Belgien
Der Prozess gegen den belgischen Serienmörder Stephaan Du Lion (58) hat am Freitagmorgen vor dem Antwerpener Landgericht begonnen. Der Fensterputzer aus Deurne ist für die Morde an Ariane Mazijn (30) im Jahr 1992, Lutgarda Bogaerts (28) im Jahr 1993, Maria Van den Reeck (46) im Jahr 1994 und Eve Poppe (38) im Jahr 1997 angeklagt. Er konnte erst nach einem DNA-Abgleich im Jahr 2018 gefasst werden. Der 50-Jährige hat die Morde gestanden, kann sich aber nicht mehr an alle Details erinnern.
Stephaan Du Lion wurde im Oktober 2018 wegen des Mordes an Ariane Mazijn verhaftet. Ihr Freund fand ihre Leiche am 17. Juni 1992 im Schlafzimmer ihrer Wohnung in Antwerpen. Sie wurde mit einem Elektrokabel erdrosselt und wies sieben Messerstiche in Brust und Bauch auf.
An der Innenseite ihrer Oberschenkel wurde eine Spur von Sperma gefunden, die 25 Jahre später mit der DNA von Du Lion abgeglichen wurde. Die DNA war in die Straftäterdatenbank eingegeben worden, nachdem Du Lion 2015 wegen versuchten Raubes verurteilt worden war. Er gab daraufhin zu, Ariane Mazijn vergewaltigt und getötet zu haben.
Die Ermittler kamen zu der Erkenntnis, dass der Mord an Ariane Mazijn verblüffende Ähnlichkeiten mit einem anderen ungeklärten Mord, ebenfalls aus den 1990er Jahren, aufwies. Eve Poppe war am 9. September 1997 tot in ihrer Wohnung in der Argentiniëlaan im Antwerpener Stadtteil Luchtbal aufgefunden worden. Sie war mit einem Seil erdrosselt worden und hatte mehrere Stichwunden in der Brust. Du Lion wurde damals sogar verhört, da er ihr Fensterputzer war.
Der Angeklagte wurde im September 2019 ein zweites Mal zu dem Mord befragt. Nachdem er sich zunächst auf sein Schweigerecht berufen hatte, gestand er nicht nur den Mord an Eve Poppe, sondern auch spontan zwei weitere Morde. Lutgarda Bogaerts war am 12. Juli 1993 in der Nähe des Treidelpfads am Albert-Kanal in Oelegem mit dem Spannriemen ihres Fahrrads erdrosselt aufgefunden worden. Maria Van den Reeck fand man am 9. Dezember 1994 in ihrer Wohnung in der Stenenbrug in Borgerhout mit dem Kabel ihres Lockenstabs erdrosselt auf. Du Lion kann sich nur an wenige Details der Morde erinnern.
Der Angeklagte erklärte den Ermittlern, er fühle sich nach seinen Geständnissen erleichtert. Er sagte, er habe die vier Morde jahrelang verdrängt und kämpfe damit, sich an die Fakten zu erinnern, obwohl Experten glauben, dass seine Amnesie vorgetäuscht ist. Du Lion droht eine lebenslange Haftstrafe.
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