Stadtverwaltung von Ypern verbietet rechtsextremen IJzerwake-Kameradschaftsabend
Der Vorsitzende der rechtsextremen Organisation IJzerwake, Wim De Wit, versteht nicht, warum Ypern keine Genehmigung für den Kameradschaftsabend am Vorabend der umstrittenen IJzerwake-Veranstaltung erteilen will.
Der Stadtrat von Ypern beschloss am Montagabend, die erforderliche Genehmigung für die Versammlung der als extremistisch eingestuften Gruppe nicht zu erteilen. Nach Ansicht des Gremiums gibt es noch zu viele Unklarheiten und Konflikte über den genauen Zweck der Veranstaltung.
Nach Angaben der Stadt wurde dem Genehmigungsantrag für den Kameradschaftsabend die unterzeichnete Friedenscharta nicht beigefügt.
Die Entscheidung stößt bei den Organisatoren auf Unverständnis. "Der Kameradschaftsabend ist einfach ein Abend, an dem Lieder aus dem klassischen Studentencodex gesungen werden. Die Lieder werden bis 22 Uhr gemeinsam gesungen, danach legt ein DJ bis 1 Uhr in der Früh auf. Ich verstehe nicht, warum die Stadt einen einfachen Gesangsabend verbietet", so De Wit.
Der Stadtrat besteht darauf, dass die Organisation IJzerwake die Friedenscharta ohne Vorbehalte unterzeichnet. "Unserem Anwalt zufolge gibt es in der Charta eine Klausel, in der von einer möglichen Verletzung der Grundrechte die Rede ist. Deshalb wurde sie mit Bedenken unterzeichnet", so De Wit.
Unterdessen wird Dries Van Langenhove, der Gründer der rechtsextremen Jugendbewegung „Schild en Vrienden“, zum Unmut des Stadtrats von Ypern auf der Hauptveranstaltung am Dienstag sprechen dürfen. Van Langenhove saß mehrere Jahre lang als Parlamentarier für die Partei Vlaams Belang in der Abgeordnetenkammer. Er muss sich nächsten Monat in Gent wegen Rassismus und Negationismus vor Gericht verantworten.Der Vorstand von IJzerwake wird am Dienstag zusammentreten, um die Entscheidungen des Stadtrats von Ypern zu erörtern, und wird dazu auch den Rat seines Anwalts einholen.
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