Studie weckt Hoffnungen auf große Fortschritte bei der Heilung von Typ-1-Diabetes
Eine von mehreren internationalen Forschungszentren durchgeführte Studie weckt Hoffnungen auf große Fortschritte bei der Heilung von Typ-1-Diabetes. Zum ersten Mal wurde nachgewiesen, dass subkutane Implantate genügend Insulin produzieren, um den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren. Dies berichtet das Diabetes-Forschungszentrum der Vrije Universiteit Brussel (VUB) und der UZ Brussel.
Die Ergebnisse der klinischen Studie wurden in der führenden international renommierten Fachzeitschrift Nature Biotechnology veröffentlicht. Mehrere internationale Forschungszentren haben gemeinsam untersucht, inwieweit ein Implantat Insulin derart zur Verfügung stellen kann, dass Schwankungen des Blutzuckerspiegels vermieden werden. Zu diesen Zentren gehörten die City of Hope, die University of British Columbia, die University of California, Davis, die University of Minnesota und die Vrije Universiteit Brussel.
Typ-1-Diabetes kann in jedem Alter auftreten, ist aber die am häufigsten festgestellte Form bei den Unter-40-Jährigen. Bei dieser Krankheit kommt es zu einem Verlust von Betazellen in der Bauchspeicheldrüse, die daraufhin kein Insulin mehr produzieren. In Belgien sind schätzungsweise 600.000 Menschen an Diabetes erkrankt.
Zu den möglichen Behandlungen dieser chronischen Erkrankung gehören die Verabreichung von Insulin, was zu schweren Komplikationen führen kann, oder die Transplantation der verlorengegangenen Betazellen. Letzteres hat sich in früheren Studien als wirksame Therapie erwiesen, aber der Mangel an Spenderorganen spielt bei der Behandlung eine Rolle. In Zukunft könnten aus menschlichen Stammzellen gewonnene Implantate dieses Problem beheben.
Bei drei von zehn untersuchten Patienten führte das subkutane Implantat zu einer ausreichenden Insulinproduktion und zur Verhinderung starker Schwankungen des Blutzuckerspiegels. Allerdings: "Bei sieben Patienten stellten wir keine klinische Verbesserung fest. Die Analyse zeigt, wie das Ergebnis verbessert werden könnte", sagt Bart Keymeulen, VUB-Professor und Leiter der Diabetesklinik am UZ Brüssel.
"Diese Veröffentlichung in Nature Biotechnology ist ein wichtiger Schritt in der weiteren Entwicklung der Stammzelltherapie für Patienten mit Typ-1-Diabetes", so Daniel Pipeliners, Koordinator des Beta-Zelltherapie-Programms der Europäischen Kommission im Rahmen von Horizont 2020. "Er untermauert die Entwicklung eines aus Stammzellen gewonnenen Implantats zu einem therapeutischen Mikroorganismus."
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