Transfers aus Flandern nehmen zu, aber an Gewicht ab
In Euro ausgedrückt werden die Finanztransfers aus Flandern nach Wallonien in den kommenden Jahren weiter zunehmen, aber im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung wird das Gewicht der Finanzströme abnehmen, so eine aktuelle Studie.
Die Studie der Professoren Willem Sas und Tom Truyts, die Ende April veröffentlicht und von der Wirtschaftszeitung De Tijd aufgegriffen wurde, ist eine Folgeuntersuchung zu einer Studie aus dem Jahr 2017 über föderale Finanztransfers zwischen Flandern, Wallonien und Brüssel.
Nach einem Einbruch aufgrund der Auswirkungen der Coronapandemie ist der Gesamtbetrag der interregionalen Transfers aus Flandern wieder gestiegen. Das Gewicht dieser Transfers im Verhältnis zum BIP ist jedoch systematisch rückläufig.
Mikroflüsse
Der Bericht zeigt die Summe der millionenfachen Mikroflüsse zwischen den Menschen nach Regionen. Er berücksichtigt alle individuellen Abgaben wie Einkommenssteuer oder Mehrwertsteuer, aber auch Sozialversicherungsbeiträge von Arbeitnehmern und Arbeitgebern sowie Arbeitslosengeld, Kindergeld und Renten.
Die Flämische Region und die Region Brüssel-Hauptstadt sind demnach Nettozahler. Im Vergleich zu 2020 ist der Gesamtbetrag der Transfers aus der Flämischen Region um 2,6 Milliarden Euro gestiegen: von einem Nettobeitrag von 5,9 Milliarden Euro auf 8,5 Milliarden Euro im vergangenen Jahr.
Pro Kopf beläuft sich dieser Betrag auf 1.259 Euro. In den kommenden Jahren wird dieser Betrag leicht ansteigen. Bis 2028 werden es knapp 8,8 Milliarden Euro sein.
Nettoempfänger Wallonien
Für die Region Brüssel-Hauptstadt belief sich der Gesamtbetrag im vergangenen Jahr auf 2,9 Milliarden Euro bzw. 2.100 Euro pro Einwohner. Bis 2028 werden die Transfers von Brüssel auf fast 4,1 Milliarden Euro oder 3.316 Euro pro Einwohner ansteigen.
Die Wallonische Region ist und bleibt der Nettoempfänger. Der Gesamtbetrag der Transfers wird 2023 mehr als 11 Milliarden Euro und 2028 mehr als 12,8 Milliarden Euro betragen. Pro Kopf der Bevölkerung sind dies 2.491 Euro im Jahr 2023 und mehr als 3.450 Euro im Jahr 2028.
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